Das Kaiserreich Beelen


Öffentliche Kundgebung

Rechtschaffene, wehrhafte Recken gesucht!

Im Namen der Inquisition Seiner kaiserliche Majestät, Sigismund IV., des Prächtigen, Schutzherr über die kaiserliche Metropole Beluria und den ihm untergebenen Provinzen des Reiches von Beleen, ergeht hiermit folgender Aufruf:

Gesucht wird waffenfähiges und gottesfürchtiges Volk, welches sich bereit erklärt, einer Gesandtschaft des Reiches Geleitschutz zu geben. Weiterhin sind auch Kundschafter und ortskundige Führer von Nöten.

Es gilt Gerüchten von finsterer Hexerei und anderen bösen Mächten in den Barbarenlanden nachzugehen. Im Namen des Lichts muss das dunkle Treiben an der Schwelle unserer Lande aufgedeckt und beseitigt werden. Es ist höchste Eile geboten, bevor es zu Schaden an Leib und Seele kommt.
Schüttelt also euer Zaudern von euch und füllt euer Herz mit grimmiger Entschlossenheit!

Wem der Aufruf zum Wohle und zur Sicherheit des Reichs und jeder guten Seele darin noch nicht genügt, dem sei versichert, dass man sich für redliche Unterstützung erkenntlich zeigen wird.

Gezeichnet: Davora von Straitzingen, Inquisitionsrätin

Öffentliche Kundtgebung eines Ausrufers nahe einer Beelener
Schänke an der Grenze zum Barbarenland

Geschichten eines Soldaten

Ja, damals, bei der Armee, das warn noch Zeiten. Da sin wir noch richtig vorgegangen gegen die vermaledeiten Maldaner, aktiver Einsatz war das! Nich so wie heute, wo die einfach ihren Stiefel machn dürfn, nur weil man sie lässt. [Schluck Bier]

 

Hab gehört, dass die neuerdings so Schriftenkram verteilen tun, in unserm Land! Versuchn wohl, die braven Leut' mit ihrem Gift anzusteckn. Herrje, trau niemals einem Maldaner! Hat mein alter Herr schon immer g'sagt! Pikfeine Worte führen die im Mund und machen dich mit ihrem Geseiere ganz wirr im Kopf. Nich zuhören, sag ich, ja nich zuhören, wenn so´n Maldaner loslegt. Eitle Gockl sin das allesamt, mit weißen Samthandschuhen, um sich ja nicht die achso kostbaren Fingerchen zu beschmutzen! Und bilden sich auch noch was drauf ein, diese Tintnkleckser!

 

Na jedenfalls ham wir denen ordentlich gezeigt, was Beelener Tugenden sind: Disziplin und Tapferkeit nämlich. Jawohl! Da ham die aber die Münder aufgesperrt, das könnt´er aber glauben, als wir die umzingelt hattn! Hatten se nich mit gerechnet, dass wir die ganze Nacht durchmarschiert würden tun, um ihnen nen feinen Hinterhalt zu legn , in so nem Barabarendorf. Die Maldaner hatten gedacht, sie könn´sich da endlich wieder mit Vorräten eindecken, nachdem wir auf dem Weg dahin alles in den Dörfer der Wilden abgefackelt haben, was nicht zu gebrauchen war ! Deshalb saßen die seit Tagen ohne Morgenfrühstück auf'm Trocknen. Und sowas könn´n die fei´n Schnösel gar nich ab, das kannste mir glaubn. Wir ham die richtig bei den Eiern gekriegt, sag ich dir! Die warn so baff, dass die Hälfte gleich gerannt is was das Zeug hält. Der Anführer von den´n is im Rückwärtslaufen über die Leich´von so´m Barbarnbalg gestolpert, Herr des Lichts, das war´n Anblick! Den hats voll auf die Fress' gelegt. Diejenig'n welche sich keinen Bolzen eingefangen ham, ham gleich ihre Stäbe und ihre komisches Kampfzeug weggeschmissen und was von „Verhandlungen“ genäselt. Da hat der Herr Hauptmann ihnen aber mal gezeigt, wie man mit so Maldanern verhandeln tut. Er hat, nämlich befohlen, dass die mit ihren eignen Stäben mal orntlich auf den Arsch bekommen. Bis es geblut' hat! Hehehe!

 

Heda, noch ein Bier meine Süße…

Erzählung eines bierseligen Ex-Soldaten in der Schenke Zum geilen Bock im Grenzgebiet,

aufgezeichnet im Wortlaut von Ruban Kämmerich, reisender Geschichtenerzähler.